Esther Künzi ‹der übergang ist meine jahreszeit› Gedichte

Neuerscheinung

 

In den Gedichten von Esther Künzi werden Gedanken, Erlebtes und Augenblicke zu Fenstern, die sich öffnen. Die Sicht auf Lebensabschnitte, Landschaften, Jahreszeiten und inneres Erleben formen sich zu einer eigenen Art poetischer Wortgebilde.
Die Texte, kurz und intensiv, entstehen aus der Stille, werden zur verdichteten Wahrnehmung, zu Lyrik. Sie kennen keine vorgegebenen Formen. Wenn man sie liest, klingen die Gedichte auch ohne Reim und tragen leichtfüssig ihren Inhalt.
In Wortbildern wird das eigene Leben gespiegelt, dadurch können die Texte zu guten Begleitern der Leserinnen und Leser werden.
Die Gedichte von Esther Künzi, aus ihrem Innersten, aus dem See ihrer Kindheit geschöpft, sind wie ein tiefes Ein- und Ausatmen; sie gleichen leichten, duftenden Blüten, die sich über Nacht öffnen mit einem Glanz, der uns weit über den Alltag hinaus beglückt und zuversichtlich stimmt. 

 

Barbara Traber 

 

Leseprobe

   

***

 

beim erwachen

noch mit

geschlossenen augen

sehen

dass ich die schuhe

auswählen kann

mit denen ich 

in den tag laufe

ich gehe barfuss

 

***

 

nochmals leichtfüssig

aufspringen

auf das karussell der

jahreszeiten

frühlingswind 

im gesicht 

das verdorrte

abstreifen

ohne zu zögern 

sonnenkraft atmen

bis aus dem geheimnis

der schöpfung

neues aufbricht

das leben verheisst

 

***

 

im traume 

wünscht ich mir

ein weites kleid

mit tausenden

von falten

zum tanzen müsst es sein

ich würd mich drehen

drehen drehn im all

die ganze erde

mit dem saum bedecken

der faltenwurf würd

tröstend sie umfassen

und dem versehrten erdball

atem sein

ich wünschte mir

im traum

ein weites kleid

mit tausenden von falten

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Esther Künzi ‹der übergang ist meine jahreszeit› Gedichte

PRO LYRICA 2024

106 Seiten | Hardcover, mattlaminiert

 ISBN 978-3-907551-88-2

 

 

Gedichtband, 106 Seiten, ISBN 978-3-907551-88-2

CHF 27.90

  • verfügbar
  • 3–5 Tage Lieferzeit

Esther Künzi

Esther Künzi-Fischer 1950 in Brienz BE geboren und dort aufgewachsen. Besuch des Kindergärtnerinnenseminars der Neuen Mädchenschule in Bern. Nach dem frühen Tod des Ehepartners 1983 Gesangsausbildung zur Sopranistin.

Nebst verschiedenen prägenden Brieffreundschaften jahrzehntelanger Briefwechsel mit dem Schriftsteller und Theologen Albrecht Goes (1908–2000) aus Stuttgart-Rohr.

Esther Künzi hat zwei Söhne, eine Tochter und Enkelkinder und lebt mit ihrem Lebenspartner in Thun. Sie schreibt seit August 2020 Gedichte. ‹der übergang ist meine jahreszeit› ist ihr erster Gedichtband.



Pia Strub-Hubli ‹Eibenland› Zeitgeschichten

Neuerscheinung

 

In ihrem zweiten Werk streift Pia Strub  durch die Vergangenheit, lässt eintauchen in längst vergessene Zeiten. Sie nimmt einen  mit in Schneegestöber, Gewitter, Julisonne und farbigen Herbst durch die Geschichte einer Grossfamilie mit ihren Freuden und Leiden in einem Bergdorf zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Einfühlsam, berührend, bedrückend, beglückend – ein Zeitzeugnis.     

 

       Dorette Schmid

 

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Pia Strub ‹Eibenland› Zeitgeschichten

edition pro lyrica 2024

illustriert, 10 Bilder der Autorin

156 Seiten | Hardcover, mattlaminiert

 

ISBN 978-3-907551-84-4

 

 

Prosaband mit Bildern, 10 Bilder der Autorin, 156 Seiten, ISBN 978-3-907551-84-4

CHF 27.90

  • verfügbar
  • 3–5 Tage Lieferzeit

Pia Strub-Hubli
Pia Strub ist 1943 in Schwyz geboren, Tochter einer Hotelierfamilie in den Voralpen. Schon in Primar- und Mittelschule gern Aufsätze geschrieben und grosse Leseratte. Matura in Freiburg und, nach Pharmaziestudium, Familienfrau in der Nähe Zürichs. Während dieser Zeit Stellvertretungen in Apotheken und etliche Schreibseminare, u. a. im Studienhaus Boldern. Mit vierzig an der SAL Journalistikdiplom, einige Jahre für den Ringierverlag Gesundheitskolumnen im Gelben Heft verfasst. Ende des Jahrtausends Abschluss der Ausbildung als Kunsttherapeutin bei ISIS/EHB. Seit einigen Jahren Vereinsmitglied von PRO LYRICA. 2021 Publikation des Mundart Gedichtbandes ‹looslaa› und zwischen 2019 und 2022 je einen Monatsbeitrag für den PRO LYRICA Jahreskalender.



Claudine Egli ‹AAFRIKAA› Lyrische Kurzprosa

 

 

Das besondere PRO LYRICA-BUCH

Neuerscheinung

 

Die Texte des Buches «AAFRIKAA» von Claudine Egli, Autorin mit Down-Syndrom und 2022 verstorben, sind kurze Betrachtungen, lyrische Wortspiele, Kalauer und Kürzestgeschichten zu Themen wie Mut, Alter, Tiere, Insel, Zeit oder Unsichtbar.

 

Franz Hohler schreibt in seinem Nachwort des Buches in Form eines Briefes an die Autorin:

«Mir scheint, du hast die Sprache erkundet wie ein fremdes Land.»

 

Das Buch enthält 14 ausgewählte Bilder oder Zeichnungen der 1971 in St. Gallen geborenen Autorin. 

 

Leseprobe

 

Nach AAFRIKAA

 

Da hinten ist AAFRIKAA versteckt,

hinter den Bäumen

 

***

 

AAFRIKAA ist,

wenn man mit dem Schiff fährt.

 

***

 

AAFRIKAA ist,

wenn man geradeaus fährt.

 

***

 

Dann kommt man nach AAFRIKAA.

Oder schwimmt nach AAFRIKAA.

 

***  ***  ***

 

Skandal

 

Nervös sein ist ein Skandal.

 

***

 

Andere Bewohner plagen, das ist ein Skandal.

 

***

 

Elisabeth flucht, das ist auch ein Skandal.

 

***

 

Sirup trinken, das ist ein Skandal. Die Sirupflasche klauen und die ganze austrinken.

 

***

 

Mit den Männern schmusen, schäkern, das ist ein Skandal. Und es ist schön.

 

 

Lyrische Kurzprosa, bunt illustriert, 14  Bilder oder Zeichnungen der Autorin2024, edition pro lyrica

Hardcover, 60 Seiten, ISBN 978-3-907551-87-5

 

Claudine Egli ‹Tierbrevier› Lyrische Kurzprosa, 2024, Hardcover, 60 Seiten, ISBN 978-3-907551-87-5

CHF 30.00

  • verfügbar
  • 3–5 Tage Lieferzeit

Claudine Egli  1971–2022

Claudine Egli wurde am 8. Januar 1971 in St. Gallen als Jüngste von fünf Schwestern geboren. Dank dem Einsatz der Mutter konnte das Mädchen mit Down-Syndrom im Alter von acht Jahren fliessend lesen. Fortan bestimmten Bücher, Hörbücher, Geschichten und vor allem ihr grosses Interesse an der Sprache ihr Leben und ihre eigene Gedankenwelt massgeblich. 1993 wurden ihre Bilder an einer Art-Brut-Gruppenausstellung des Open Art Museums in St. Gallen ausgestellt. Ab 2004 lebte Claudine Egli in einem Wohnheim der Stiftung Waldheim, ab 2010 im Wohnheim Schönenbüel in Teufen. Das Wasser und das Fernweh, namentlich Afrika, bestimmten immer mehr ihre Gedankenwelt und ihre Texte, die sie seit 2009 als Fernkorrespondentin für das Down-Syndrom-Magazin Ohrenkuss schrieb und – infolge ihrer zunehmenden körperlichen Erkrankungen wurde das Schreiben von Hand unmöglich – präzis diktierte. Nach der Heimkehr von einer Reise nach Sardinien, verstarb Claudine Egli still und schnell am 3. Oktober 2022 in Teufen.


Gisela Salge ‹Bärlauch – Erzählungen und verstreute Geschichten›

Ein PRO LYRICA Prosabuch

Neuerscheinung

 

Gisela Salge berichtet von schrulligen Menschentypen und ihren Verstrickungen. Warmherzig und schalkhaft erzählt sie aus deren aktuellen Leben. Parallel dazu

erinnern sich einige ihrer Protagonisten an Hoffnungen und Verknotungen; bei anderen blendet die Autorin zurück in wichtige Episoden der Vergangenheit. 

 

Beispielhaft, manchmal als Gleichnis oder Parabel, skizziert Gisela Salge kürzere und längere Momente aus dem Leben mal eines einzelnen Protagonisten, mal 

im Dialog zwischen zwei Freunden. 

 

Humoristisch erzählt sie die Geschichte von Zeus, der sich eine attraktive Zahnarztgehilfin erobern will – und man hört nicht auf mit Lesen, ehe man erfahren  hat, ob Zeus, listenreich wie gewohnt, sein Ziel erreicht oder ob er einmal mehr der Düpierte bleibt.

 

Wunderbar aufgelockert werden die Erzählungen durch Zeichnungen von Elisabeth Walser in Mels.

 

       Peter Rudolf, Dornach

 

Leseprobe

 

Putzgedanken 

Für B. J.

 

«Es wäre ja nicht das erste Mal. Wir haben schon oft die Fenster geputzt, die Jalousien gleich mit. War nie ein Problem», sagte Sigi und bestrich sich die Frühstücksemmel mit Butter.

«Klar, auch der Badezimmerschrank wäre schnell ausgeräumt, nass durchgewischt, altes Zeug aussortiert, in die Apotheke zurück oder weggeworfen», antwortete Gusti.

«Und die Bücherwand haben wir schon x mal abgestaubt, dabei neu sortiert und Bücher, die wir nie mehr lesen, in die Bibliothek gebracht.»

«Wenn wir mal dran sind, ist es keine Sache, die Möbel beiseitezuschieben, den Teppich hochzunehmen und den Boden feucht aufzuwischen. Den Rest macht der Staubsauger.» 

«Nur die Kabel unterm Schreibtisch und hinter dem Fernseher …» 

«Wir sollten das zuerst erledigen, dann haben wir es hinter uns.» 

«Mir graut davor. Das sind elende Staubzonen, für die man intakte Kniescheiben braucht und viel Geduld.»

«Geduld auch, ja, vor allem aber braucht es Konzentration! 

Wenn da ein Kabel aus der Verzweigung oder der Steckdose rutscht, haben wir den Salat.» Gusti schenkte sich Kaffee nach und meinte lachend: 

«Der Spruch: ‹Sie haben keine Internetverbindung› wäre noch das kleinste Übel. Aber wohin gehört der WLAN-Stecker, wohin der vom Telefon, vom Fernseher, seinem Lautsprecher, vom Drucker? Von der LED Lampe? Vom Fax?»

«Den Fax haben wir schon lange nicht mehr.»

«Dann was anderes, wo man nicht weiss, wo es herkommt und hingehört.»

«Na gut, das muss ja alles nicht sofort sein und nicht alles auf einmal», meinte Sigi, legte den Kopf in die Hand und seufzte: «Die Küche hat auch so ihre Angriffsflächen. Herd, Backofen, Mikrowelle.»

«Die Mikrowelle kann eigentlich weg, die haben wir schon ewig nicht mehr gebraucht. Der Originalkarton steht noch im Keller.» 

 

Sigi holte den Karton aus dem Keller. Gusti steckte die Mikrowelle in die Styropor Schutzvorrichtungen und weil gerade schönes Wetter war, fuhren sie ins Brockenhaus und lieferten das Ding dort ab. Die ehemalige Nachbarin von Sigi und Gusti freute sich und sagte, sie sei froh um die Mikrowelle, weil jetzt so viele Flüchtlinge kämen, die sowas gut gebrauchen könnten.

«Geschirr, Töpfe, Pfannen und Besteck sind immer gefragt. Und wenn ihr noch altes Bettzeug habt, Laken, Bezüge, Wolldecken und so Sachen, die noch gut und sauber sind, auch Kleider, die ihr nicht mehr braucht – nur bringen, jederzeit.» 

 

«Prima», meinte Sigi auf der Rückfahrt, «damit wären die Probleme im Küchen-, Wäsche- und Kleiderschrank schon mal erledigt. Die können wir, wenn sie leer sind, nebenbei noch putzen. Das geht in einem hin.» 

«Leer? Alles müssen wir nun auch nicht …»

«Natürlich nicht. Nur zum Sehen, was wir überhaupt …» 

«Aber nicht mehr heute.»

«Nein, wir wollten am Nachmittag zum See und Schach spielen.»

«Aber Morgen.»

«Geht nicht. Morgen sind wir verabredet fürs Museum.» 

«Dann aber sicher übermorgen!» 

«Sicher nicht! Übermorgen soll es regnen, da kann ich keine Fenster putzen. Ich wollte die ganze Putz-Aktion mit dem Fensterputzen starten.»

 

Nach dem Mittagessen brachte Gusti das Geschirr in die Küche und sagte wie zu sich selbst: 

«Es wäre einfach besser, gleich anzufangen, wenn man so eine Putz-Idee hat, sonst kommt immer was dazwischen.»

Sigi hörte das gerade noch. Er nahm ein Buch, setzte sich in den Liegestuhl auf den Balkon, sog genussvoll an seiner Zigarre und rief: 

«Es hat eben alles seine Zeit.»

Gusti rief zurück: 

 

«Naja, zur Not haben wir ja auch noch diese Adresse …»

 

 

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Prosa, Klappenbroschur, 152 Seiten, EDITION PRO LYRICA 2023, ISBN 978-3-907551-85-1

 

Prosa, Klappenbroschur, 152 Seiten, EDITION PRO LYRICA 2023, ISBN 978-3-907551-85-1

CHF 27.90

  • verfügbar
  • 3–5 Tage Lieferzeit

Gisela Salge *1943

Gisela Salge ist eine Langzeitschreiberin von Lyrik und Prosa. Geboren 1943. Nach Kunstschule in Bremen Ausbildung zur Goldschmiedin. Seit 1967 in der Schweiz, in Luzern, Zürich und Rapperswil tätig. 1987–95 Ausbildung zur Sozialbegleiterin und Psychotherapeutin. Eigene Praxis in Zürich. Seit 2004 wohnhaft in Mels. Gründungsmitglied der ‹Literatur im Sarganserland› mit jährlichen Lesungen an verschiedenen Orten und alle drei Jahre Lesung an der internationalen Skulpturenausstellung der Bad RagARTz.

 

Werk: ‹Bärlauch, Erzählungen und Lesestücke›, EDITION PRO LYRICA, Winterthur, 2023 | ‹Aus dem Überseekoffer, Verstreute Geschichten›, EDITION PRO LYRICA, Winterthur, 2022 | ‹Schneeschmelze›, Gedichte, PRO LYRICA, Winterthur, 2021 | ‹Im Birnbaumschatten›, Kurzgeschichten, Sarganserländer Verlag, Mels, 2012 | ‹Lebenszeichen›, Gedichte, PRO LYRICA, Schaffhausen, 1992 | Diverse Publikationen in ‹Terra plana›, Zeitschrift für Kultur, Sarganserländer Verlag, Mels



Aktuell

Marco Berg ‹Akkurate Kristalle› Siebzehnsilber in Quartetten

«Es wäre ein Euphemismus, wenn man die Texte von Marco Berg doppelbödig nennen würde. Auch doppelzüngig würde es nicht treffen. Sie sind immer genau das, was sie sind: gegenständlich, verankert in der Wirklichkeit. Und doch stützen sie sich niemals zu stark darauf. Denn schnell und unerwartet sind sie plötzlich an einem anderen Ort. Sie haben sich aus der Buchstäblichkeit befreit. Das ist das Einzigartige an Marco Bergs Stimme: ein plötzlicher Aufflug oder Absturz, manchmal beides in einem; eine plötzlich gewonnene Höhe oder Tiefe, die Gewohntes ungewöhnlich macht, Perspektiven verschiebt, verändert und erneuert».

 

           Oliver Füglister

           Autor «Ginkaku-ji-Variationen

 

 

Leseprobe

 

***

 

A

P

R

I

L 

 

 

Der Osterhase

Versteckt sich zwischen Hasen

Knabbert ein wenig

 

 

 

XXXI

 

Graumeliert der Star

Unbedarft sein Publikum

Singt ohne Noten

 

 

Kamine rauchen

Die Störche um sie passiv

Schwarz-weiße Schwingen

 

 

Die Sommerschwalbe

Kehrt dessen gewahr sie ist

Ganz allein rasch um

 

 

Der Milan kreist weit

Sein Baum wartet geduldig

Im Flug vergeht Zeit

 

 

 

XXXII

 

Aus dem Purzelbaum

Sprießen ihre Gliedmaßen

Wie junge Triebe

 

 

Unausstehlich weich

Deine Hand in meiner Hand

Wenn du mir vertraust

 

 

Hoffnung verlässt mich

Du könntest zurückkehren

Genau wie gestern

 

 

Wenn davon nur ich

Mich überzeugen könnte

Ich liebe dich nicht

 

***

 

 

Marco Berg «Akkurate Kristalle, Siebzehnsilber in Quartetten»

PRO LYRICA 2023

ISBN 978-3-907551-86-8

 

156 siebzehnsilber in quartetten, 13 Illustrationen/Zeichnungen von Jeanine Osborne, 80 Seiten

Klappenbroschur, Masse 105 x 212 mm, Gewicht 108 g

Erstverkaufstag 01.12.2023

 

Stichworte

Gedichte, Haiku, Senryu, Philosophie, Erkenntnis, Japanische Gefilde

 

Marco Berg «Akkurate Kristalle, Siebzehnsilber in Quartetten», PRO LYRICA 2023, Klappenbroschur, 80 Seiten, ISBN 978-3-907551-86-8

CHF 27.90

  • 0.1 kg
  • verfügbar
  • 3–5 Tage Lieferzeit

Marco Berg ‹Tierbrevier› Gedichte

«Hier treffen trinkfeste Rochen auf in Latein summende Bienen; dadaistisch anmutende Sprachgebilde stehen neben bildhaften Miniaturfabeln. Feines begegnet den Lesenden neben Derbem, wobei Inhalt und Form in den Gedichten gekonnt Hand in Hand gehen. Marco Bergs Tiergedichte offenbaren eine gehörige Portion Humor; ja, sie sind im eigentlichen Sinn eine Komödie, die sich erschließt, wenn man sich auf die Gedichte und ihre Poetik einlässt. Und dieses sich darauf einlassen lohnt sich.»

 

     Sonja Crone, Lyrikerin - Lektorin

 

 

Leseprobe

 

***

 

Kamelkunde

 

Manche meinen

Die Zahl der Höcker

 

Sei bei Kamelen

Nicht wichtig

 

Richtig und das

Obwohl manche

 

Nicht bis drei

Zählen können

 

 

***

 

Geckokunde

 

Jetzt mal ehrlich

Wer würde einem Gecko

Seine tiefsten Geheimnisse anvertrauen

 

Die meisten natürlich

Sind Geckos doch stumm

Meinen sie jedenfalls

 

Dabei sind Geckos die Meister

Des Unbewussten wo

Alle alles wissen ohne es zu begreifen

 

Kleben haarfein am Sinn

Den sie hechtgrau von sich lösen

Wenn man sie bittet

 

***

 

 

 

Gedichtbooklet, mit 8 Illustrationen von Jeanine Osborne, 2023, PRO LYRICA lyrikmini #01 

Broschur, 54 Seiten, ISBN 978-3-907551-73-8

 

Marco Berg ‹Tierbrevier› Gedichte, PRO LYRICA lyrikmini #01, 2023, Broschur, 54 Seiten, ISBN 978-3-907551-73-8

CHF 14.90

  • verfügbar
  • 3–5 Tage Lieferzeit

Marco Berg, *1966

Marco Berg, in Luzern geboren, Kindheit und Jugend in Bonn. Seit gut dreißig Jahren in Zürich lebend und schreibend. Studium der theoretischen Physik an der ETH Zürich, Promotion in Umweltwissenschaften. Ist tätig im Klimaschutz und Vater von vier Kindern. Diverse Publikationen bei PRO LYRICA. ‹Tierbrevier› ist nach ‹Garstufen› ist sein zweiter Gedichtband.



Therese Schweizer ‹Ein Singen webt in den Winden› Gedichte eines Lebens

 

Mit sicherem Schritt begeht die Berner Dichterin aus Rubigen den Weg durch die Erinnerung bis zum heutigen Tag und nimmt uns mit auf diese Reise.

 

Die Lyrik von Therese Schweizer hat etwas Zartes, Zerbrechliches und zugleich eine tiefe Sinnhaftigkeit. Die elaborierte Wortwahl hinterlässt feine Fussstapfen im Schnee. 

 

Der Wind, der Bewegung ins Blätterwerk bringt, ist ein Bild für die Bewegung, die ins Leben gebracht wird. Erinnerungen, Gefühle, Gedanken und Eindrücke wirbeln durcheinander und fallen sanft auf Papier.

 

Wir werden selbst zu einem bewegten Blatt Papier, das vibriert. Wir lauschen den wahren Worten. Wir atmen die Dinge ein und wieder aus. 

 

Psst, es ist schon spät! Lasst uns sachte nach Hause gehen. 

 

     Olivia Zeier PRO LYRICA

 

 

Leseprobe

 

***

Ich verstreute mein Leben

an den Wind

seine Flügel

fingen die Fetzen auf

und trugen sie fort

 

Ein Singen webt in den Winden

von der Seele

der aufgegebenen

die dahintreibt

 

Ich verstreue mein Leben

an den Wind

seine Flügel

fangen die Fetzen auf

und tragen sie fort

 

***

Himmelblauer

Aquamarin

verschüttet aus dem Kelch

von Enzianen

die

hoch 

oben

nah

dem Himmel

 wohnen.

 

***

Schieferwolken

hängen

über

einem 

Streifen Ziegelrot

von

Dächermeilen

ein 

Kirchturm

schiesst 

ins 

Himmelsgrau

die

Zeit

steht still

und 

lässt 

die Grenzen 

 zittern

 

 

 Gedichtband, Hardcover, 152 Seiten, ISBN 978-3-907551-81-3

 

Therese Schweizer ‹Ein Singen webt in den Winden› Gedichte eines Lebens, PRO LYRICA 2023, Hardcover, 152 Seiten, ISBN 978-3-907551-81-3

CHF 27.90

  • verfügbar
  • 3–5 Tage Lieferzeit

Therese Schweizer, *1941

 Therese Schweizer ist als ausgebildete Buchhändlerin und diplomierte Bibliothekarin sozusagen eine Bücherfrau im Doppelpack.

Tätigkeit u.a. in Nachlass-Archiven, z.B. Hermann Hesse (SNB Bern), Thomas Mann, Archiv für Zeitgeschichte, Architekten-Nachlässe und -Bibliotheken (alle ETH Zürich).

 

Nebst ihrem engagierten Berufsleben wirkte sie über 30 Jahre als Aktivmitglied im Berner und Zürcher Bach-Chor mit und trat mit diesen im In- und Ausland auf.

Zahlreiche Reisen in umliegende und entferntere Länder wie die Sowjetunion, Polen, Nepal.

 

 

Die Autorin der vorliegenden Gedichte lebt seit 2009 wieder in Rubigen, dem Ort, wo sie aufgewachsen ist, im Aaretal zwischen Bern und Thun.