Mit sicherem Schritt begeht die Berner Dichterin aus Rubigen den Weg durch die Erinnerung bis zum heutigen Tag und nimmt uns mit auf diese Reise.
Die Lyrik von Therese Schweizer hat etwas Zartes, Zerbrechliches und zugleich eine tiefe Sinnhaftigkeit. Die elaborierte Wortwahl hinterlässt feine Fussstapfen im Schnee.
Der Wind, der Bewegung ins Blätterwerk bringt, ist ein Bild für die Bewegung, die ins Leben gebracht wird. Erinnerungen, Gefühle, Gedanken und Eindrücke wirbeln durcheinander und fallen sanft auf Papier.
Wir werden selbst zu einem bewegten Blatt Papier, das vibriert. Wir lauschen den wahren Worten. Wir atmen die Dinge ein und wieder aus.
Psst, es ist schon spät! Lasst uns sachte nach Hause gehen.
Olivia Zeier PRO LYRICA
Leseprobe
***
Ich verstreute mein Leben
an den Wind
seine Flügel
fingen die Fetzen auf
und trugen sie fort
Ein Singen webt in den Winden
von der Seele
der aufgegebenen
die dahintreibt
Ich verstreue mein Leben
an den Wind
seine Flügel
fangen die Fetzen auf
und tragen sie fort
***
Himmelblauer
Aquamarin
verschüttet aus dem Kelch
von Enzianen
die
hoch
oben
nah
dem Himmel
wohnen.
***
Schieferwolken
hängen
über
einem
Streifen Ziegelrot
von
Dächermeilen
ein
Kirchturm
schiesst
ins
Himmelsgrau
die
Zeit
steht still
und
lässt
die Grenzen
zittern
CHF 27.90
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25 ausgewählte Gedichte von 12 Autorinnen und Autoren begleiten
Sie durchs ganze Jahr. Ideal auch als Geschenk.
Der Lyrik-Postkarten-Kalender 2023 zum Thema ‹META MORPHOSE› bietet jeden Monat zwei typografisch inszenierte Gedichte und ein Monats-Kalenderfeld. Autor*innen des Kalenders 2023:
PETER RUDOLF
EDITH SANER
BARBARA HAMPEL
PETER JOOS
JOLANDA BRIGGER-RUPPEN
JACQUELINE WOLFF
HANS GYSI
PIA STRUB
REGINA ALIG-BARFUSS
ANNA GASENZER
CORNEL KÖPPEL
ARTUR GLOOR
Der neu konzipierte Kalender ist durchgängig 4-farbig auf stabilen Papier gedruckt, welches angenehm im Griff und gut beschriftbar ist. Die hochformatigen Ansichtskarten lassen sich einzeln heraustrennen und versenden. Kalenderformat: 230 x 220 mm; Kartenformat: 115 x 150 mm; Mengenrabatt auf Anfrage.
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Ein PRO LYRICA Prosabuch
Neuerscheinung
Bis zum Meer, bis zum Horizont «und immer weiter bis nach Kolumbien» zieht sich die Ebene vor dem Haus Weltevreden. In diesem Haus, zuletzt noch behütet von Tantchen Hedwig aus Indonesien, kreuzten sich die Schicksale einer weitverzweigten Verwandtschaft von Mexiko über Norddeutschland bis Batavia. Unter dem Dach standen die Überseekoffer, «mit abgerundeten Holzleisten, die sich über Deckel und Böden spannten, stark vernietet im gewachsten Leder. Schien die Sonne durch das Dachfenster, glänzten matt die Messingbeschläge.» Gisela Salge hat daraus einen Schatz an Geschichten gehoben, Geschichten, die sich über Generationen ereigneten und über Kontinente hinweg. Sie erzählen vom Untergang einer alten Zeit, von erfüllten und gebrochenen Schicksalen, von Kriegswirren und Überlebenswillen, von Vertrauen und Verrat, von Beharren und Aufbruch – und immer wieder von Menschen, die trotz aller Widrigkeiten ihre Würde gewahrt haben. Kunstvoll knüpft die Autorin dabei ein dichtes Netz von Beziehungen und Verstrickungen.
Gisela Salge schreibt in einer detailgenauen, alle Sinne ansprechenden Sprache. Das oben angeführte Zitat zu den Überseekoffern ist nur ein Beispiel dafür. Wir spüren auch förmlich den rostigen Staub an den Gitterstäben des Zauns zum Park. Das graue Vogelnest mit Daunenresten hängt schief im verfallenen Haus. Köchin Bettine lässt Teller, Töpfe und Pfannen klappern, wischt sich die Hände an der Schürze ab, putzt sich die Nase, greift zur Schere und holt Dill und Schnittlauch für den Gurkensalat. Wenn Silvio nach langen Jahren seine ärmlichen Schwestern im Bergdorf besucht, riecht es nach «Suppe, Staub und Seife». Und die Perlen an Tante Gussys silbernen Haarnadeln zittern und blitzen mit den Bewegungen ihres Kopfes. Solche Details – viel mehr als blosse Einzelheiten – entwickeln die Kraft und tragen die Stimmungen der Geschichten.
Und schliesslich: Beim Lesen höre ich Gisela Salges ganz eigene, beinahe lyrische Sprachmelodie. Ihre Sprache ist in Fluss. Konstatierend, fast beiläufig erzählt sie, mit einer wissenden Leichtigkeit, einem feinen Lächeln manchmal. Nie drängt sie sich auf, die Emotionen bleiben subkutan, entfalten ihre Wirkung aber umso nachhaltiger.
Fridolin Kurmann
Bremgarten, März 2022
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«Die Überseekoffer raunten in Sprechchören ihre Geschichten, leise, kaum hörbar.» Man legt es nicht gern aus der Hand, dieses Kaleidoskop der Schicksale einer Kaufmannsfamilie in glücklichen und unglücklichen Zeiten. Immer wieder überraschend, zum Staunen und Schmunzeln einladend. Grosse Themen in Miniaturen, eingefangen in farbenfrohen Glasperlen.
Veronica Ineichen
Bern
Prosa, Hardcover, 160 Seiten, ISBN 978-3-907551-78-3
CHF 27.90
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Ein PRO LYRICA Gedicht-Buch
Neuerscheinung
Mäandernd durch die Jahreszeiten, gestaltet Marian Marlis Vontobel leichten Fusses schimmernde Sprachgewebe. Dabei lässt sie Worte im Wasser schwimmen und Kleider weben. Ihr gekonntes Spiel mit den Elementen erzeugt dabei nicht selten Wärme im Herzen der Rezipierenden.
Sonja Crone
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Leseprobe
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Fluss
Worte schwimmen als Wellen
unbestimmt im Lauf des Flusses.
Ich sehe das Wasser und die Ufer,
höre das Fliessen – weiss nur,
dass ich hier stehe und mitatme.
Wellen spiegeln das Sonnenlicht
und lassen es tanzend gleiten.
Der Mond glänzt sie in Nächten.
Ich werfe meine Worte hinein,
sollen sie mitschwimmen,
mir gewiss, dass sie sich vereinen.
***
Farbschimmernd
Die schwebenden Seifenblasen,
die ein Kind zum Himmel bläst,
nehmen meine Gedanken mit.
Leicht ist ein Hauch von Leben,
und zeitlich begrenzt spiegelt
sich farbschimmernd die Welt.
***
Hülle
Der feine Klang von Farben
holt sachte leicht ein Sinnen
und wiegt es so wundersam
immer tiefer in einen Traum,
der es schwerelos umhüllt.
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Gedichtband, Hardcover, 102 Seiten, ISBN 978-3-907551-77-6
CHF 27.90
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Ein PRO LYRICA Gedicht-Buch
Neuerscheinung
Dieser erste Lyrikband ‹Garstufen› von Marco Berg öffnet das Spektrum seiner poetischen Welt. Keine heile Welt, vielmehr eine meist dunkel grundierte in Versen von bedrückender Schönheit. Themen wie Kindheit, Erinnerungen, Liebe, Zeitgeschehen, Natur beginnen, enden woanders. Nichts ist verlässlich, nichts von Bestand, alles bröckelt, löst sich auf. Hinter dem Spiegelbild lauert ein anderes, Wege sind Umwege, Ziele unerreicht. Das Ich ist fragil, bedroht von innen, von aussen. Atemlos ziehen sich die Sätze über die Zeile hinaus in die nächste, ein Sog, der mitreisst bis zum oft verstörenden oder ironischen Ende. Marco Bergs Poesie ist wahrhaftig, irritierend, ist eigenständig, zurechtgefeilt, über lange Jahre erarbeitet, in den letzten drei Jahren ausgemeisselt. Kein Wort zu viel, keines zu wenig.
Ruth Werfel
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Leseprobe
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well done
Komm leck mich
Leck mich doch mit deinen Zungen
Wasch meinen Pelz mach mich nass
Seif mich ein wring mich aus
Verachte mich mit deinen Zellen
Koste deine Macht zünd mich an
Entfache mich mit deinem Spiritus
Lass mich lodern zaudere nicht
Aus meiner Asche back einen Kuchen
Den musst du versuchen lach nicht
Ich schmecke wie verrottetes Sü.holz
Das dir noch aufst..t wenn dich die
Würmer lange schon zerfressen haben
***
Kreuzfahrt
Von kühleren Winden an Strände
Getrieben von der Sucht nach Distanz
Und dem Sehnen das den befällt der
Auf sich pfeift vorm Spiegel angesichts
Des hinter dem Ich Liegenden wo kaum
Angekommen Regen fällt das bare
Haupt nässt klamm wird der Körper
Und die Ahnung wächst nüchtern
Werde die Zukunft sein wie ein harter
Stummel ohne Feuer weit und breit
Lachst du in dich hinein
***
Schanduhr
In dir rieselt die
Schanduhr Korn für
Korn zwängt sich
Die Scham durch
Das Bedauern wandelt
Sich zur Reue die
Bildet am Boden
Ein Häufchen bis
Du unanständig
Zerknirscht bist
Dann stellst du dich
Auf den Kopf
***
Stillen
Sitzen einfach nur sitzen
Denken an nichts denken
Dem Denken beim Jagen
Zusehen beim Erlegen beim
Ausweiden staunen über
Die Instinkte sich nicht
Trauen sich die Beute
Einzuverleiben die wärmt
Aber nicht nährt
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«Marco Bergs Poesie ist wahrhaftig, irritierend, ist eigenständig, zurechtgefeilt, über lange Jahre erarbeitet, in den letzten drei Jahren ausgemeisselt. Kein Wort zu viel, keines zu wenig.»
Ruth Werfel
Kulturjournalistin und Autorin
«Was mich an Marco Bergs Lyrik fasziniert, ist die Direktheit, die Verfremdung und die ungewohnten, manchmal wortwörtlich zu nehmenden Bildwelten. Die Radikalität und ‹Leiblichkeit ›, mit der hier ohne lyrische Verklärung gearbeitet wird, hat mich zutiefst beeindruckt und überzeugt. Das ist erfrischend neu.»
Oliver Füglister
Autor und Lektor
«Manche der Gedichte wirken sich wie silberner Faden durch dunkles Brokat. Sie begeben sich an abgründige Orte und zeigen dort, zu welcher Zärtlichkeit Sprache fähig ist. Bei anderen ist es umgekehrt: Sprache in dunklen Facetten zieht sich durch hellsten Stoff. So kreisen die Gedichte ihr Thema von den Rändern her ein. Gemeinsam ist ihnen allen: Keine unnötigen Verzierungen. Kein Ausweichen. Keine Schonung des Lesers.»
Thomas Haker
Autor und Lektor
Erstverkaufstag 29.10.21
Gedichtband, Hardcover, 112 Seiten, ISBN 978-3-907551-74-5
CHF 27.90
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Marco Berg, 1966 in Luzern geboren, Kindheit und Jugend in Bonn. Seit gut dreißig Jahren in Zürich lebend und schreibend. Studium der theoretischen Physik an der ETH Zürich, Promotion in Umweltwissenschaften. Ist tätig im Klimaschutz und Vater von vier Kindern. Diverse Publikationen bei PRO LYRICA. ‹Garstufen› ist sein erster Gedichtband.